Die zweite Runde der Regionalliga Ost ist gespielt – und auch dieses Mal boten die Begegnungen spannende und unterhaltsame Momente. Favorit FC Marchfeld Donauauen setzte seine (noch) Mini-Siegesserie fort, während SV Leobendorf in Krems überraschte und der SV Oberwart den amtierenden Meister SR Donaufeld überraschend düpierte. Auch die Aufsteiger SV Donau und SC/ESV Parndorf punkteten erneut, während der Wiener Sport-Club wieder einen bereits sicher scheinenden Sieg aus der Hand gab. Und anderswo in Wien sorgte zudem ein ehemaliger Austrianer für Schlagzeilen – allerdings als tragische Figur.

Die Oberwarter erwischten den Meister auf dem falschen Fuß (Archivbild)
Die wohl größte Überraschung lieferte der SV Klöcher Bau Oberwart bei seinem Gastspiel in Wien beim SR Donaufeld. Dabei nutzte man eine beinahe 60-minütige numerische Überzahl nach einem Platzverweis von Donaufeld-Innenverteidiger Sandro Widni. „Natürlich ist die Enttäuschung groß, wenn man ein Spiel, das man gut beginnt, am Ende trotzdem verliert. Wir sind früh in Führung gegangen und haben bis zur Roten Karte ein sehr engagiertes Spiel gezeigt", trauerte Donaufeld-Trainer Michorl einer guten ersten Halbzeit nach. Und trotz eines Spielers weniger, kamen die Hausherren auch nach der Pause zu ihren Möglichkeiten. Lukas Ried sorgte aber für den ersten "Dreier" für die Burgenländer in dieser Saison.
Hier geht's zum Spielbericht: In Überzahl: SV Oberwart schlägt SR Donaufeld knapp
Nächste Gegner:
SR Donaufeld: SC Neusiedl (a) - 15.08. - 19:00 Uhr
SV Klöcher Bau Oberwart: SV Horn (h) - 15.08. - 19:30 Uhr
Der FC Marchfeld Donauauen zeigte auch in Runde 2 seine Qualität und blieb bei der TWL Elektra in deren Saisoneröffnungsspiel nach Anlaufschwierigkeiten souverän. Ein früher Abseitstreffer von Felix Orgolitsch wurde aberkannt, Möglichkeiten von Eldis Bajrami und nochmals Orgolitsch konnte Elektra Keeper Strasser entschärfen. Am Ende ging der Tabellenführer nach Toren von Tegeltija (44.-Elfmeter) und Caber Mester (72.) aber trotzdem als verdienter Sieger vom Platz. Für die Gastgeber "ist der FC Marchfeld Donauauen ganz klar ein Titelkandidat in dieser Regionalliga-Ost-Saison. Ihre Effizienz und Ruhe am Ball haben sie eindrucksvoll unter Beweis gestellt", so TWL Elektra Obmann-Stv. Andreas Feldhofer. Trotzdem wäre aus Sicht der Wiener mehr möglich gewesen: "Gerade vor der Pause war das Gegentor durch den Elfmeter bitter – es hat das Spiel in eine Richtung gelenkt, aus der wir schwer zurückgekommen sind. In der zweiten Halbzeit haben wir alles versucht, aber Marchfeld hat sehr abgeklärt verteidigt und dann im richtigen Moment eiskalt zugeschlagen."
Hier geht's zum Spielbericht: FC Marchfeld Donauauen triumphiert bei TWL Elektra
Nächste Gegner:
FC Marchfeld Donauauen: spielfrei
TWL Elektra: SV Donau (a) - 15.08. - 19:30 Uhr
Die SG Kremser SC/Rehberg KM I hatte im ersten Heimspiel der Saison den SV Sparkasse Leobendorf zu Gast. Im Gegensatz zum klaren 4:0 in Neusiedl, gab es für die Mannschaft von Trainer Jochen Fallmann diesmal aber nichts zu jubeln. Meist ideenlos musste man sich starken Leobendorfern knapp mit 2:3 geschlagen geben. Für die Weinviertler jedoch ein Pyrrhus-Sieg - Innenverteidiger-Neuzugang Francesco Lovric schied in der Anfangsphase mit Kreuzbandriss aus. Trotzdem zeigt man sich in der Frühphase der Saison verbessert und ist damit auch erster Verfolger der Marchfelder. "Das heutige Spiel war definitiv ein Top-Spiel. Trotz der fünf Tore war es insgesamt aber chancenarm. Letztlich haben zwei, drei Standardsituationen den Ausschlag gegeben", so Leobendorf-Trainer Lukas Fürhauser. "Spielverlauf, Spielglück und Momentum war heute nicht auf unserer Seite", analysierte Krems-Trainer Fallmann die 90 Minuten.
Hier geht's zum Spielbericht: Spannung bis zur letzten Minute: SV Leobendorf siegt knapp beim Kremser SC
Nächste Gegner:
Kremser SC/Rehberg KM I: SV Gloggnitz (a) - 14.08. - 19:00 Uhr
SV Sparkasse Leobendorf: SC/ESV Parndorf (h) - 16.08. - 17:30 Uhr
Über den zweiten Punktgewinn im zweiten Spiel freuen durften sich die beiden Aufsteiger SV Donau (0:0 beim SV Horn) und der SC/ESV Parndorf mit einem 1:1 im zweiten Burgenland-Derby binnen 7 Tagen gegen den SC Neusiedl.
Die torlose Begegnung in Niederösterreich war jedenfalls eines der besseren 0:0. Chancen auf beiden Seiten, die von beiden Torhütern zunichte gemacht wurden zeugten von einer hochklassigen Partie - lediglich die Treffer fehlten. "Ich denke, dass wir heute wieder einen sehr starken Auftritt bei einem sehr starken Gegner hingelegt haben. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung und mit ein wenig Glück hätten wir das Spiel sogar gewinnen können", konnte Donau-Obmann Nermin Jusic mit dem erneuten Punkt äußerst gut leben.
Hier geht's zum Spielbericht: SV Donau knöpft SV Horn einen Punkt ab
Nächste Gegner:
SV Horn: SV Klöcher Bau Oberwart (a) - 15.08. - 19:30 Uhr
SV Donau: TWL Elektra (h) - 15.08. - 19:30 Uhr
Ebenfalls keinen Sieger aber immerhin Tore brachte das Duell zwischen dem SC/ESV Parndorf und dem SC Neusiedl/See 1919. Für die Hausherren war es das zweite Burgenland-Derby innerhalb einer Woche und wie schon gegen Oberwart, ging auch dieses 1:1 aus. Die Gäste konnten sich zumindest teilweise für die 0:4-Klatsche gegen Krems vor einer Woche rehabilitieren. Zumal man über eine Stunde mit einem Mann weniger auskommen musste. Nach Gelb-Rot für Raphael Federer herrschte auf Seiten von Neusiedl aber Unverständnis: "Das wäre eine super Partie geworden, ein super Derby, aber leider hat der Schiri zu sehr Einfluss genommen auf das Spiel. Das war einfach nicht in Ordnung, aber okay. Wir müssen es jetzt ohnehin so nehmen", klagte Neusiedl-Obmann Peter Eigl.
Hier geht's zum Spielbericht: Packendes Derby zwischen SC/ESV Parndorf und SC Neusiedl/S.
In Traiskirchen drückte vor allem ein Mann dem Spiel zwischen dem FCM Traiskirchen und Aufsteiger SC Retz seinen Stempel auf: Meguru Odagaki. Der nur 1,65 Meter große Japaner war mit einem Doppelpack (50., 58.) maßgeblich am 1. Saisonsieg der Mannschaft von Trainer Stefan Horniatschek beteiligt. Generell war der flinke Außenspieler für die Retzer kaum in den Griff zu bekommen. Über weite Strecken war auch der Cheftrainer zufrieden: "Wir hatten über 75 Minuten lang das Spiel im Griff, haben Konter kontrolliert und die Räume gut besetzt! Wir freuen uns über den Auftaktsieg." Nicht gänzlich glücklich deshalb, weil ihn vor allem die letzte Viertelstunde nicht gefiel, seine Mannschaft zu unkonzentriert agierte. Bei den Retzern war man aufgrund der Niederlage naturgemäß unzufrieden, zumal man über weite Strecken den nötigen Biss vermissen ließ.
Hier geht's zum Spielbericht: FCM Traiskirchen jubelt über drei Punkte gegen SC Retz
Nächste Gegner:
FCM Traiskirchen: Union Mauer (a) - 16.08. - 17:30 Uhr
SC Retz: SC Wiener Viktoria (h) - 16.08. - 17:30 Uhr
Wie schon im Auswärtsmatch in Retz, ließ der Wiener Sport-Club auch im Match gegen Union Mauer zwei Punkte liegen. Diesmal vergab man sogar zweimal eine Führung, kassierte ähnlich spät wie im Eröffnungsmatch den Ausgleich durch Thomas Komonyik (83.). "Die Enttäuschung ist sehr groß, denn wir kontrollieren das Spiel zum großen Teil haben viele Torchancen und bekommen aus zwei Strafraumsituationen der Gegner zwei Tore", war WSC-Trainer Robert Weinstabl naturgemäß unzufrieden. Aufstiegsansprüche seien alleine deshalb schon keine zu stellen: "Ich kann der Mannschaft heute wenig vorwerfen, dennoch fehlt uns für solche Spiele die Abgeklärtheit, denn wenn du gegen Retz und Mauer nicht voll punktest brauchen wir über Ansprüche wie Aufstieg nicht diskutieren." Für Mauer-Trainer Florian Sattler war die Gefühlslage logischerweise genau gegenteilig: "Unterm Strich nehme ich den Punkt gerne mit. Beim Sportklub einen Zähler zu holen, ist alles andere als selbstverständlich, und mit dem Ergebnis können wir absolut zufrieden sein.“
Hier geht's zum Spielbericht: Kein Sieger bei Wiener Sport-Club versus Sportunion Mauer
Nächste Gegner:
Wiener Sport-Club: FavAC - 15.08. - 19:10 Uhr
Sportunion Mauer: FCM Traiskirchen (h) - 16.08. - 17:30 Uhr
Der Saisonauftakt des SV druckmittel.at Gloggnitz musste letzte Woche aufgrund der von Platzregens verursachten Unbespielbarkeit des eigenen Rasens abgesagt werden. Damit stand das erste Saisonspiel letztes Wochenende beim SC Wiener Viktoria an und dort war man lange dem Sieg näher. Nach einem Treffer von Stürmer-Neuzugang Antonin Svoboda führten die Niederösterreicher bis spät in die zweite Halbzeit mit 1:0. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst gelang den Hausherren unter Mithilfe der Ausgleich. Etzelstorfer traf beim Versuch den Ball wegzuschlagen Connor Dostal, von dem der Ball ins Tor ging. Die Chance auf den Sieg war aber trotzdem noch da: Holzhauser trat nach einem Foul von Viktoria-Keeper Hüttner an Svoboda zum fälligen Elfmeter an. Hüttner machte seinen Fehler aber wieder gut und hielt den Strafstoß. Auf Seiten der Niederösterreicher war man klarerweise enttäuscht. Nicht so die Wiener: "Unterm Strich geht das Unentschieden in Ordnung. Wir nehmen diesen Punkt mit, auch wenn wir natürlich immer auf drei spielen. Die Richtung stimmt, darauf bauen wir auf", so Dozhghar Kadir, Co-Trainer der Gastgeber.
Hier geht's zum Spielbericht: SV Gloggnitz vergibt bei Wiener Viktoria im Finish Elfmeter
Nächste Gegner:
SC Wiener Viktoria: SC Retz (a) - 16.08. - 17:30 Uhr
SV Gloggnitz: SG Kremser SC/Rehberg KM I (h) - 14.08. - 19:00 Uhr
Foto: Rhornmedia
MW