Landesliga Ost

"Manche Sachen kann man als Trainer nicht beeinflussen" – Willi Wahlmüller über sein Aus bei Donau Linz!

Am Montag gab die ASKÖ Donau Linz bekannt, dass man mit Cheftrainer Willi Wahlmüller getrennte Wege geht (Ligaportal berichtete). Man sah sich angesichts der prekären sportlichen Lage gezwungen, neue Impulse zu setzen und beförderte Co-Trainer Oliver Windisch zum führenden Übungsleiter. Ligaportal sprach nun mit dem nunmehrigen Ex-Coach der Kleinmünchner über die Trennung.

Verletzungen und Urlaube bremsen Donau aus

„Acht Punkte aus sieben Spielen, das ist für Donau zu wenig!“, gab Sportmanager Kurt Baumgartner am Montagabend den Grund für die Trennung von Wahlmüller bekannt. So endete nach nicht ganz einem Jahr schon die Amtszeit des 58-Jährigen, der nun gegenüber Ligaportal klarstellt: „Donau ist ein sehr ambitionierter Verein, deswegen bin ich auch da hingegangen. Manche Sachen kann man als Trainer aber nicht beeinflussen, für die man aber dann den Preis bezahlen muss.“, spricht Wahlmüller über die holprige Vorbereitung, in der man verletzungs- und urlaubsbedingt immer wieder auf Stammspieler verzichten musste. „Da ist es für einen Trainer sehr schwierig, seine Ideen zu verwirklichen und die Mannschaft in die richtige Richtung zu leiten. Ich habe dann auch gesagt, dass wir zu Beginn nicht bei 100% sein können, das hat sich auch bewahrheitet. Durch die drei englischen Runden zu Beginn war dann auch kaum Zeit zum Trainieren, das ist natürlich schon ein Hauptgrund für die Ergebniskrise gewesen.“, schildert der erfahrene Übungsleiter seine Sichtweise zur sportlichen Situation.

Budget-Kürzung & schmerzhafte Abgänge

Eigentlich waren die Linzer dazu prädestiniert, als großer Favorit in die Saison zu gehen. Im vergangenen Jahr holte man unter Wahlmüller den Vizemeister-Titel, verlor aber erst im Winter Edwin Skrgic und im Sommer dann auch noch Yusuf Efendioglu – obendrein wurde das Budget um ein Viertel gekürzt, sodass jene Abgänge nicht adäquat kompensiert werden konnten. „In diese Rolle konnte noch niemand schlüpfen, am Transfermarkt wurde auch nicht nachgebessert.“, spricht Wahlmüller über die Abgänge von besagten Stürmern, die in der Vorsaison für 26 der 63 Treffer verantwortlich waren. Mit Rene Kober verpflichtete man zwar einen der gefährlichsten Offensivmänner der Liga, der ist aktuell auch der einzige Spieler im Donau-Kader, der öfter als ein Mal treffen konnte.

Versöhnlicher Abschied – baldige Rückkehr auf die Trainerbank?

Über den Abschied äußert sich Wahlmüller letztlich wie folgt: „Ich muss trotzdem noch sagen, dass Donau ein cooler Verein ist und es mir getaugt hat. Die handelnden Personen sind sehr bemüht, man agiert aber oft aus der Emotion. Manchmal wäre es vielleicht besser, wenn man die Situation nüchtern analysiert und besagte Komponenten einfließen lassen würde.“ Eine Rückkehr auf die Trainerbank in absehbarer Zeit schließt Wahlmüller auch nicht aus: „Wenn mich wer benötigt für eine spannende Aufgabe, dann werde ich mir das sicher anhören. Ich bin auf alle Fälle bereit, die Saison war zu kurz.“ Der langjährige UEFA-A-Lizenz-Inhaber blickt jedenfalls zurück auf eine erfolgreiche Zeit bei den Kleinmünchnern: 16 Siege, fünf Unentschieden und 9 Niederlagen zieren die Pflichtspiel-Bilanz des Fußballlehrers bei den Linzern. „Ich kann mit einem guten Gefühl bei Donau abschließen und wünsche dem Verein alles Gute. Speziell wünsche ich meinem Nachfolger Oliver Windisch nur das Beste, der war ein super Co-Trainer. Ich denke, dass wenn langsam alle Spieler wieder im Trainingsrythmus sind, man die Ziele auch erreichen kann. Das würde ich ihnen von ganzem Herzen gönnen, vor allem Oliver!“, resümiert Wahlmüller.